Update: 23.03.2024

Grundlagen

Wie genau „funktioniert“ die TCM?

Die TCM hatte ihren Ursprung vor mehr als 2000 Jahren in China. Anders als die westliche Medizin, die zumeist analytisch nach einer exakten Diagnose sucht und jede dieser Diagnosen einzeln behandelt, arbeitet die TCM ganzheitlich. Ein chinesischer Arzt geht wie folgt vor: Er erstellt ein sogenanntes Disharmoniemuster und führt außerdem eine Zungen- und Pulsuntersuchung durch. Wenn man 5 verschiedene Patienten, die nach westlicher Sicht ein Magengeschwür haben, einem chinesischen Arzt vorstellen würde, wäre es nicht abwegig, dass man 5 unterschiedliche Diagnosen erhält. Dabei handelt es sich um für westliche Ohren eher eigenartig oder poetisch klingende Diagnosen, wie z. B. „Disharmonie der Leber, die in die Milz vordringt“ oder „Übermäßige kalte Feuchtigkeit, die Magen und Milz angreift“.

Was hat es mit Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit

und Wind auf sich?

Die TCM betrachtet äußere pathogene (krankmachende) Faktoren, wie Kälte, (Sommer-) Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit und Wind, die in die Leitbahnen eindringen und bestehende Probleme verschlechtern können. Typische Beispiele sind Arthroseschmerzen oder Blasenentzündungen bei nasskaltem Wetter oder Herzprobleme bei Hitze. Hier setzt die TCM- Ernährung an, denn es gibt energetisch trocknende, befeuchtende, kühlende und wärmende Nahrungsmittel. Im Gegensatz zur Schulmedizin wird bei der Traditionellen Chinesischen Medizin der gesamte Körper ganzheitlich betrachtet und sie bezieht auch Geist und Seele mit ein. Emotionen können daher bestimmte Disharmonien triggern oder umgekehrt werden durch bestimmte Beschwerden gewisse Emotionen ausgelöst, z. B. entsteht Jähzorn oder ein cholerisches Temperament durch Disharmoniemuster in der Leber. Ängstlichkeit wird den Nieren zugeordet, Sorgen und Trauer der Lunge. Mehr dazu bei den 5 Elementen .

Was hat die Leber mit den Augen zu tun?

Weiterhin ist es in der TCM so, dass sich innere Organe bei Störungen nach außen hin öffnen und so Probleme aus dem inneren des Körpers nach außen hin sichtbar werden. Zum Beispiel öffnet sich die Leber in die Augen oder die Nieren in die Ohren. Das bedeutet sehr vereinfacht gesagt, dass bei Leber- oder Nieren-Ungleichgewichten die Augen oder Ohren ebenfalls Störungen zeigen. Werden diese Disharmonien der inneren Organe in ein gesundes Gleichgewicht gebracht, können sich auch die (häufig bereits lange vergeblich behandelten) Probleme der Sinnesorgane wieder bessern. Ausführlicheres zu diesem Thema finden Sie bei den 5 Elementen . Wichtig   zu   wissen: Die Befunde an den Organen nach TCM sind nicht (!) gleichzusetzen mit schulmedizinischen Diagnosen oder Blutbildern! Zeigt die chinesische Niere oder Leber ein Disharmoniemuster, bedeutet das nicht, dass Sie zwangsläufig einen Leber- oder Nierenschaden haben oder bekommen, da die chinesischen Organe nicht eins zu eins auf die westlichen Organe übertragbar sind. Manchmal ist hier auch schulmedizinisch noch keine Auffälligkeit zu sehen, während die TCM bereits im Vorfeld die Entstehung von Krankheiten erkennt, was auf jeden Fall positiv zu bewerten ist, denn so kann man diesen schon früh entgegenwirken.

Verdauung nach TCM:

Im Bauch befindet sich aus Sicht der TCM ein Kochtopf mit kochender Suppe. Der Magen verwandelt die zugeführte Nahrung in diese heiße Suppe. Isst man kalte Nahrung, muß er sie erst erwärmen, ist sie trocken, muß er Feuchtigkeit zuführen. Der aufsteigende Dampf ist das aus der Nahrung gewonnene Qi (Lebensenergie). Ohne Dampf also kein Qi! Der Körper kann dann die Nährstoffe nicht aufnehmen und Mängel entstehen. Durch zu viel Kaltes kühlt die Suppe ab und kann gar nicht mehr dampfen. Nun beginnt der Kreislauf: Kalte Suppe steht im Bauch und entwickelt sich zur pathogenen (krankmachenden) „Feuchtigkeit“, da sie nicht verdampfen kann. Diese wird z. B. eingelagert in Form von Ödemen, Bauchfett, Schleim in der Lunge oder sie zeigt sich auf der Haut als Akne. Alte, eingelagerte Reste können auch wieder verdampfen mit der Zeit, wenn die Nahrung optimiert und die Disharmonie beseitigt wird. Problem von Feuchtigkeit und Schleim: Etwas Feuchtigkeit im Körper ist normal. Ein Zuviel allerdings erstickt das Qi. Feuchtigkeit ist daher zumeist an schweren Erkrankungen beteiligt. Durch Hitze und Stagnation dickt sie ein zu Schleim (TCM: Feuchte Hitze), welcher deutlich schwerer auszuleiten ist als Feuchtigkeit. Schleim und Feuchtigkeit sind z. B. erkennbar als Lipom oder Auswurf beim Husten, aber auch als Arterienverkalkung oder Bluthochdruck, an einer ständig laufenden Nase, Ödemen, Übergewicht, Gelenkschmerzen oder viel Augen- und Ohrenausfluß. Die Milz hat in der TCM eine besondere Bedeutung: Die Milz ist der Ursprung für Qi und Blut (Xue) und steht daher im Mittelpunkt der Verdauung, zusammen mit dem Magen und dem Pankreas. Dabei ist die „chinesische Milz“ nicht eins zu eins anatomisch und medizinisch übertragbar auf die „westliche Milz“. Dies gilt ebenso für alle anderen Organe und das Blut. Milz, Pankreas und Magen sind nach TCM Partner und zuständig für die Verdauung und daher die Basis der Gesundheit. Bei Ungleichgewichten kommt ein Milz-Qi-Mangel am häufigsten vor. Symptome des Qi- Mangels sind z. B. Verdauungsprobleme, weicher Kot, Blähungen, Neigung zu Allergien und Unverträglichkeiten, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Aufstoßen, Zahnfleischblutungen, schwache Muskeln, ... Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln kann als Therapie der obigen Störungen gezielt eingesetzt werden: Dabei geht es nicht um die Temperatur des Essens, sondern um die energetische Eigenschaft. Auch heiße Getränke, wie z. B. Salbeitee, können kühlend wirken. Diese thermische Wirkung kann man in der TCM gezielt zur Therapie nutzen, um z. B. Hitze-Symptome mit kühlenden oder Kälte- Symptome mit wärmenden Lebensmitteln zu beruhigen. Durch Kochen und Verarbeiten ändert sich die thermische Wirkung der Nahrungsmittel. Durch das Kochen werden viele Nahrungsmittel allerdings auch bekömmlicher, denn der Magen liebt es nach TCM warm, saftig und regelmäßig. Zudem sollte nicht dauerhaft über Wochen oder Monate nur stark Erhitzendes oder Kaltmachendes verzehrt werden, da diese Einseitigkeit ebenfalls Disharmonien auslösen kann und Probleme dann plötzlich in die andere Richtung kippen können. Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln kann beeinflusst werden: „Yinisieren“ = kühler machen durch: in Wasser einlegen oder keimen lassen kühlender bis kalt machen durch: Nahrungsmittel in Kühlschrank oder Tiefkühltruhe aufbewahren Yangisieren = wärmer machen durch: blanchieren, dünsten, garen, kochen, schmoren. Eine Speise gilt auch dann noch als gekocht, wenn sie nach dem Kochen steht und abgekühlt ist. Ausnahme: Aufbewahrung im Kühlschrank/Tiefkühltruhe, dann ist die Thermik kühler. wärmender bis erhitzend machen durch: braten, grillen, rösten oder Scharfes, wie Ingwer, dazugeben. Durch mehrere Verarbeitungsprozesse wird ein Nahrungsmittel ebenfalls „heiß“. Daher sind auch stark verarbeitete Lebensmittel ungünstig bei Hitze-Symptomen.

Die wichtigsten Begriffe der TCM kurz erklärt

Was ist Qi? Qi ist die „Lebensenergie“ und Grundlage allen Lebens und aller Substanzen im Körper. Dazu gehören z. B. Blut, Körpersäfte und Yin und Yang. Qi schützt vor Krankheit, nährt Organe und Körper. Zur Stärkung des Qi brauchen wir unter anderem qi-reiches Essen und eine gute Verdauung, um es aufnehmen zu können. Natürliche und frisch gekochte Speisen beinhalten mehr Qi als nur aufgetaute, ebenso Nahrungsmittel guter Qualität (Bio, ohne Pestizide etc). Zuckerhaltiges oder minderwertige Qualität raubt sogar Qi. Das Blut (chin. Xue) nährt, befeuchtet und kühlt den Körper: Die Blutbildung erfolgt aus chinesischer Sicht durch das Qi, welches mit Hilfe der Milz aus der Nahrung gewonnen wird. Daher besteht häufig zusätzlich ein Blut-Mangel, wenn der Körper einen Qi-Mangel aufweist. Das Blut nährt und befeuchtet, kühlt und beruhigt die Nerven und sorgt somit auch für einen erholsamen Schlaf. Bei Blutmangel drohen Erschöpfung, Nervosität, Unruhe, blasse Schleimhäute, trockene Augen und Haut, brüchige Fingernägel und Haare, Haarausfall, trockener Kot, Anämie, Eisenmangel, Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit, Schlafstörungen. Auch die sogenannten Körpersäfte haben eine besondere Bedeutung: Sie bestehen aus Speichel, Schweiß und den Verdauungssäften. Diese befeuchten die Sinnesorgane, schmieren Gelenke und halten die Haut von innen geschmeidig. Bei einem Mangel entsteht Trockenheit: Trockene Haut, Schleimhaut, Haare, Augen, sowie trockener, harter Kot. Was hat es mit Yin & Yang auf sich? Yin bedeutet ursprünglich „die schattige Seite eines Hügels“ und steht für: den gemütlichen Konstitutionstyp Einlagern von Gewicht und Gegenständen: „das kann ich noch gebrauchen“ nimmt schwer wieder ab, Diäten helfen nur mäßig friert schnell (sucht daher die Wärme) verträgt warmes Wetter und Trockenheit häufig gut introvertierte Persönlichkeit eher passiv-abwartend häufig kraftlos Yang bedeutet ursprünglich „die sonnige Seite des Hügels“ und steht für: aktive bis hitzige Konstitutionstypen, „immer auf Achse“ nimmt eher schlecht zu, evtl. sogar Untergewicht dabei ständiges Hungergefühl Wärme-/Hitzegefühl (sucht daher kühle Plätze) verträgt kaltes, feuchtes Wetter häufig gut extrovertierte Persönlichkeit eher draufgängerisch hohe Körperkraft Alle Dinge haben einen Yin und Yang-Aspekt: Der Tag lässt sich in Yin (die Nacht) und Yang (den Tag) einteilen, ebenso der zu- und abnehmende Mond, Temperaturen oder auch die Jahreszeiten können in inaktiv / Yin (Herbst und Winter) oder aktiv / Yang (Frühling und Sommer) eingeteilt werden. Diese Eigenschaften bilden Gegensätze, doch sie existieren nur in Relation zueinander. Das eine kann ohne das andere nicht sein. Auch der Körper beinhaltet Yin- und Yang-Aspekte, die sich normalerweise gegenseitig im Gleichgewicht halten sollen. Entstehen Krankheiten, die sich durch Kälte, Schwäche, Antriebslosigkeit ausdrücken, überwiegt das Yin. Beschwerden, die sich mit Hitze, Aktivität, Schnelligkeit äußern, werden dem Yang zugeordnet und auch anders therapiert als Yin-Disharmonien.
Update: 23.03.2024

Grundlagen

Wie genau

„funktioniert“ die

TCM?

Die TCM hatte ihren Ursprung vor mehr als 2000 Jahren in China. Anders als die westliche Medizin, die zumeist analytisch nach einer exakten Diagnose sucht und jede dieser Diagnosen einzeln behandelt, arbeitet die TCM ganzheitlich. Ein chinesischer Arzt geht wie folgt vor: Er erstellt ein sogenanntes Disharmoniemuster und führt außerdem eine Zungen- und Pulsuntersuchung durch. Wenn man 5 verschiedene Patienten, die nach westlicher Sicht ein Magengeschwür haben, einem chinesischen Arzt vorstellen würde, wäre es nicht abwegig, dass man 5 unterschiedliche Diagnosen erhält. Dabei handelt es sich um für westliche Ohren eher eigenartig oder poetisch klingende Diagnosen, wie z. B. „Disharmonie der Leber, die in die Milz vordringt“ oder „Übermäßige kalte Feuchtigkeit, die Magen und Milz angreift“.

Was hat es mit Kälte,

Hitze, Feuchtigkeit,

Trockenheit und Wind

auf sich?

Die TCM betrachtet äußere pathogene (krankmachende) Faktoren, wie Kälte, (Sommer-) Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit und Wind, die in die Leitbahnen eindringen und bestehende Probleme verschlechtern können. Typische Beispiele sind Arthroseschmerzen oder Blasenentzündungen bei nasskaltem Wetter oder Herzprobleme bei Hitze. Hier setzt die TCM- Ernährung an, denn es gibt energetisch trocknende, befeuchtende, kühlende und wärmende Nahrungsmittel. Im Gegensatz zur Schulmedizin wird bei der Traditionellen Chinesischen Medizin der gesamte Körper ganzheitlich betrachtet und sie bezieht auch Geist und Seele mit ein. Emotionen können daher bestimmte Disharmonien triggern oder umgekehrt werden durch bestimmte Beschwerden gewisse Emotionen ausgelöst, z. B. entsteht Jähzorn oder ein cholerisches Temperament durch Disharmoniemuster in der Leber. Ängstlichkeit wird den Nieren zugeordet, Sorgen und Trauer der Lunge. Mehr dazu bei den 5 Elementen .

Was hat die Leber mit

den Augen zu tun?

Weiterhin ist es in der TCM so, dass sich innere Organe bei Störungen nach außen hin öffnen und so Probleme aus dem inneren des Körpers nach außen hin sichtbar werden. Zum Beispiel öffnet sich die Leber in die Augen oder die Nieren in die Ohren. Das bedeutet sehr vereinfacht gesagt, dass bei Leber- oder Nieren-Ungleichgewichten die Augen oder Ohren ebenfalls Störungen zeigen. Werden diese Disharmonien der inneren Organe in ein gesundes Gleichgewicht gebracht, können sich auch die (häufig bereits lange vergeblich behandelten) Probleme der Sinnesorgane wieder bessern. Ausführlicheres zu diesem Thema finden Sie bei den 5 Elementen . Wichtig   zu   wissen: Die Befunde an den Organen nach TCM sind nicht (!) gleichzusetzen mit schulmedizinischen Diagnosen oder Blutbildern! Zeigt die chinesische Niere oder Leber ein Disharmoniemuster, bedeutet das nicht, dass Sie zwangsläufig einen Leber- oder Nierenschaden haben oder bekommen, da die chinesischen Organe nicht eins zu eins auf die westlichen Organe übertragbar sind. Manchmal ist hier auch schulmedizinisch noch keine Auffälligkeit zu sehen, während die TCM bereits im Vorfeld die Entstehung von Krankheiten erkennt, was auf jeden Fall positiv zu bewerten ist, denn so kann man diesen schon früh entgegenwirken.

Verdauung nach TCM:

Im Bauch befindet sich aus Sicht der TCM ein Kochtopf mit kochender Suppe. Der Magen verwandelt die zugeführte Nahrung in diese heiße Suppe. Isst man kalte Nahrung, muß er sie erst erwärmen, ist sie trocken, muß er Feuchtigkeit zuführen. Der aufsteigende Dampf ist das aus der Nahrung gewonnene Qi (Lebensenergie). Ohne Dampf also kein Qi! Der Körper kann dann die Nährstoffe nicht aufnehmen und Mängel entstehen. Durch zu viel Kaltes kühlt die Suppe ab und kann gar nicht mehr dampfen. Nun beginnt der Kreislauf: Kalte Suppe steht im Bauch und entwickelt sich zur pathogenen (krankmachenden) „Feuchtigkeit“, da sie nicht verdampfen kann. Diese wird z. B. eingelagert in Form von Ödemen, Bauchfett, Schleim in der Lunge oder sie zeigt sich auf der Haut als Akne. Alte, eingelagerte Reste können auch wieder verdampfen mit der Zeit, wenn die Nahrung optimiert und die Disharmonie beseitigt wird. Problem von Feuchtigkeit und Schleim: Etwas Feuchtigkeit im Körper ist normal. Ein Zuviel allerdings erstickt das Qi. Feuchtigkeit ist daher zumeist an schweren Erkrankungen beteiligt. Durch Hitze und Stagnation dickt sie ein zu Schleim (TCM: Feuchte Hitze), welcher deutlich schwerer auszuleiten ist als Feuchtigkeit. Schleim und Feuchtigkeit sind z. B. erkennbar als Lipom oder Auswurf beim Husten, aber auch als Arterienverkalkung oder Bluthochdruck, an einer ständig laufenden Nase, Ödemen, Übergewicht, Gelenkschmerzen oder viel Augen- und Ohrenausfluß. Die Milz hat in der TCM eine besondere Bedeutung: Die Milz ist der Ursprung für Qi und Blut (Xue) und steht daher im Mittelpunkt der Verdauung, zusammen mit dem Magen und dem Pankreas. Dabei ist die „chinesische Milz“ nicht eins zu eins anatomisch und medizinisch übertragbar auf die „westliche Milz“. Dies gilt ebenso für alle anderen Organe und das Blut. Milz, Pankreas und Magen sind nach TCM Partner und zuständig für die Verdauung und daher die Basis der Gesundheit. Bei Ungleichgewichten kommt ein Milz-Qi-Mangel am häufigsten vor. Symptome des Qi-Mangels sind z. B. Verdauungsprobleme, weicher Kot, Blähungen, Neigung zu Allergien und Unverträglichkeiten, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Aufstoßen, Zahnfleischblutungen, schwache Muskeln, ... Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln kann als Therapie der obigen Störungen gezielt eingesetzt werden: Dabei geht es nicht um die Temperatur des Essens, sondern um die energetische Eigenschaft. Auch heiße Getränke, wie z. B. Salbeitee, können kühlend wirken. Diese thermische Wirkung kann man in der TCM gezielt zur Therapie nutzen, um z. B. Hitze- Symptome mit kühlenden oder Kälte- Symptome mit wärmenden Lebensmitteln zu beruhigen. Durch Kochen und Verarbeiten ändert sich die thermische Wirkung der Nahrungsmittel. Durch das Kochen werden viele Nahrungsmittel allerdings auch bekömmlicher, denn der Magen liebt es nach TCM warm, saftig und regelmäßig. Zudem sollte nicht dauerhaft über Wochen oder Monate nur stark Erhitzendes oder Kaltmachendes verzehrt werden, da diese Einseitigkeit ebenfalls Disharmonien auslösen kann und Probleme dann plötzlich in die andere Richtung kippen können. Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln kann beeinflusst werden: „Yinisieren“ = kühler machen durch: in Wasser einlegen oder keimen lassen kühlender bis kalt machen durch: Nahrungsmittel in Kühlschrank oder Tiefkühltruhe aufbewahren Yangisieren = wärmer machen durch: blanchieren, dünsten, garen, kochen, schmoren. Eine Speise gilt auch dann noch als gekocht, wenn sie nach dem Kochen steht und abgekühlt ist. Ausnahme: Aufbewahrung im Kühlschrank/Tiefkühltruhe, dann ist die Thermik kühler. wärmender bis erhitzend machen durch: braten, grillen, rösten oder Scharfes, wie Ingwer, dazugeben. Durch mehrere Verarbeitungsprozesse wird ein Nahrungsmittel ebenfalls „heiß“. Daher sind auch stark verarbeitete Lebensmittel ungünstig bei Hitze-Symptomen.

Die wichtigsten Begriffe der TCM kurz

erklärt

Was ist Qi? Qi ist die „Lebensenergie“ und Grundlage allen Lebens und aller Substanzen im Körper. Dazu gehören z. B. Blut, Körpersäfte und Yin und Yang. Qi schützt vor Krankheit, nährt Organe und Körper. Zur Stärkung des Qi brauchen wir unter anderem qi-reiches Essen und eine gute Verdauung, um es aufnehmen zu können. Natürliche und frisch gekochte Speisen beinhalten mehr Qi als nur aufgetaute, ebenso Nahrungsmittel guter Qualität (Bio, ohne Pestizide etc). Zuckerhaltiges oder minderwertige Qualität raubt sogar Qi. Das Blut (chin. Xue) nährt, befeuchtet und kühlt den Körper: Die Blutbildung erfolgt aus chinesischer Sicht durch das Qi, welches mit Hilfe der Milz aus der Nahrung gewonnen wird. Daher besteht häufig zusätzlich ein Blut-Mangel, wenn der Körper einen Qi-Mangel aufweist. Das Blut nährt und befeuchtet, kühlt und beruhigt die Nerven und sorgt somit auch für einen erholsamen Schlaf. Bei Blutmangel drohen Erschöpfung, Nervosität, Unruhe, blasse Schleimhäute, trockene Augen und Haut, brüchige Fingernägel und Haare, Haarausfall, trockener Kot, Anämie, Eisenmangel, Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit, Schlafstörungen. Auch die sogenannten Körpersäfte haben eine besondere Bedeutung: Sie bestehen aus Speichel, Schweiß und den Verdauungssäften. Diese befeuchten die Sinnesorgane, schmieren Gelenke und halten die Haut von innen geschmeidig. Bei einem Mangel entsteht Trockenheit: Trockene Haut, Schleimhaut, Haare, Augen, sowie trockener, harter Kot. Was hat es mit Yin & Yang auf sich? Yin bedeutet ursprünglich „die schattige Seite eines Hügels“ und steht für: den gemütlichen Konstitutionstyp Einlagern von Gewicht und Gegenständen: „das kann ich noch gebrauchen“ nimmt schwer wieder ab, Diäten helfen nur mäßig friert schnell (sucht daher die Wärme) verträgt warmes Wetter und Trockenheit häufig gut introvertierte Persönlichkeit eher passiv-abwartend häufig kraftlos Yang bedeutet ursprünglich „die sonnige Seite des Hügels“ und steht für: aktive bis hitzige Konstitutionstypen, „immer auf Achse“ nimmt eher schlecht zu, evtl. sogar Untergewicht dabei ständiges Hungergefühl Wärme-/Hitzegefühl (sucht daher kühle Plätze) verträgt kaltes, feuchtes Wetter häufig gut extrovertierte Persönlichkeit eher draufgängerisch hohe Körperkraft Alle Dinge haben einen Yin und Yang- Aspekt: Der Tag lässt sich in Yin (die Nacht) und Yang (den Tag) einteilen, ebenso der zu- und abnehmende Mond, Temperaturen oder auch die Jahreszeiten können in inaktiv / Yin (Herbst und Winter) oder aktiv / Yang (Frühling und Sommer) eingeteilt werden. Diese Eigenschaften bilden Gegensätze, doch sie existieren nur in Relation zueinander. Das eine kann ohne das andere nicht sein. Auch der Körper beinhaltet Yin- und Yang-Aspekte, die sich normalerweise gegenseitig im Gleichgewicht halten sollen. Entstehen Krankheiten, die sich durch Kälte, Schwäche, Antriebslosigkeit ausdrücken, überwiegt das Yin. Beschwerden, die sich mit Hitze, Aktivität, Schnelligkeit äußern, werden dem Yang zugeordnet und auch anders therapiert als Yin-Disharmonien.